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Lohndreschen war eine harte Arbeit
Wie war es denn vor knapp 100 Jahren ? Wenn die Ernte des Getreides da war, hatten alle Hochbetrieb. Bauer, Knechte und Mägde schnitten das Korn mit Sensen, banden Garben und stellten sie kunstgerecht in Reih und Glied.Wenn diese richtig trocken waren, wurde eingefahren. Hochbeladen fuhren die Erntewagen auf die Tenne und wurden abgeladen. Der Altmühldorfer Hans Wimmer war selbst beim Lohndreschen dabei und schildert seine Erlebnisse wie folgt. Der Kornstapel im Stadel wurde immer höher, bis die letzte Fuhre unter Dach und Fach war. Alles musste mit der Hand gemacht werden. Es gab keine Greifer in der Scheune, keine Mähmaschinen auf den Feldern. Dann kehrte für einige Wochen Ruhe ein. Ende Oktober, Anfang November war die Zeit, in der gedroschen wurde. Es gab Lohndrescher, die von Bauernhof zu Bauernhof fuhren und das Getreide droschen. An dem Tag wimmelte es von Menschen. Nachbarn, Bauer , Knechte, Mägde und Verwandte standen frühmorgens bereit, um zu helfen. Die Dreschmaschine stand parat, die Dampfmaschine war angeheizt und stand unter Druck. Ein Pfiff, und langsam und immer schneller werdend drehte sich die große Riemenscheibe, die mit einem langen Riemen mit der Dampfmaschine in Verbindung stand. Es konnte losgehen. Garbe für Garbe wurde auf die Dreschmaschine geworfen und in die Maschine gezogen. Es war eine harte und staubige Arbeit. Da ich bei Verwandten groß wurde, die ebenfalls eine Lohndrescherei hatten, stand ich für diese Arbeit schon früh im Dienst. Frühmorgens musste der Rost sauber gemacht werden und der Kessel angeheizt werden, denn wenn es hell wurde, musste genügend Dampf da sein.Die Dampfmaschine bediente ich neun Jahre. Heute fahren Mähdrescher über die Felder, und ernten und pressen das Stroh in schöne Bündel. Es war einmal!
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